Protestaktion für Flüchtlingsaufnahme mit tausenden Stühlen vor dem Reichstag
Mehrere Organisationen haben am Montag tausende weiße Stühle vor dem Reichstag in Berlin aufgestellt, um die Aufnahme weiterer Flüchtlinge insbesondere aus griechischen Lagern zu fordern. Die Politik sei aufgerufen, "die humanitäre Katastrophe an den europäischen Außengrenzen endlich zu beenden und die Lager zu evakuieren", erklärten die Gruppen Seebrücke, Sea-Watch, #LeaveNoOneBehind und Campact.
Die 13.000 Stühle symbolisierten die Menschen, die momentan im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos lebten, erklärten die Organisationen. Zugleich sollten sie "den Platz und die Aufnahmebereitschaft der Städte, Länder und Zivilgesellschaft" verdeutlichen. Die Lage in den überfüllten griechischen Lagern habe sich zuletzt noch verschärft, hieß es weiter mit Verweis auf die Feststellung des ersten Corona-Falls in Moria.
"Der Bundestag war in Sommerpause, die akute humanitäre Katastrophe an den europäischen Außengrenzen nicht", erklärte Tareq Alaows von der Organisation Seebrücke. "Die Notlage verlangt schnelle Hilfe und sofortiges Handeln." Alaows verwies darauf, dass seit Jahresbeginn erst 465 Menschen aus Moria im Rahmen einer Hilfsaktion für kranke Kinder und deren Familien nach Deutschland kamen. "Das ist absolut absurd, wenn man auf das Leid vor Ort und die Aufnahmebereitschaft hier in Deutschland schaut."
(L. Solowjow--BTZ)