Pflegebevollmächtigter will für bessere Löhne im Pflegebereich kämpfen
Der neue Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, will sich für eine "gebührende Anerkennung" der Pflegeberufe einsetzen. Ihm sei "besonders wichtig, die Arbeitsbedingungen und die Löhne der Pflegekräfte so zu verbessern, so dass wir kranke und pflegebedürftige Menschen auch künftig professionell versorgen können", erklärte Westerfellhaus am Dienstag nach seiner offiziellen Ernennung in Berlin.
Er wolle sich mit ganzer Kraft für die Pflegebedürftigen und für alle Pflegekräfte stark machen. Aber auch pflegende Angehörige, "die tagtäglich unschätzbare Anstrengungen leisten", benötigten mehr Unterstützung, erklärte Westerfellhaus, der bis zum vergangenen Jahr Präsident des Deutschen Pflegerats war.
Der neue Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte Westerfellhaus als neuen Pflegebevollmächtigten vorschlagen. Bislang war dies die CDU-Politikerin Ingrid Fischbach, die zugleich Patientenbeauftragte der Bundesregierung war. Neuer Patientenbeauftragter ist mittlerweile der CDU-Politiker Ralf Brauksiepe.
Der 61-jährige Westerfellhaus ist gelernter Krankenpfleger, Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie sowie Betriebswirt. Er leitete unter anderem eine Akademie für Berufe im Gesundheitswesen in Gütersloh und war von 2009 bis 2017 Präsident des Deutschen Pflegerats. Westerfellhaus gilt als ausgewiesener Pflegeexperte.
Die Koalition muss vor allem den Pflegenotstand in Deutschland anpacken. In der Pflege fehlen nach Expertenschätzung rund hunderttausend Fachkräfte. Union und SPD vereinbarten in ihrem Koalitionsvertrag die Schaffung von 8000 zusätzlichen Pflegestellen im Rahmen eines Sofortprogramms. Sozialverbände und die Opposition kritisierten das als ungenügend.
(A. Lefebvre--BTZ)