Moskau warnt Washington vor einem möglichen Militäreinsatz in Syrien
Nach Berichten über einen Chemiewaffenangriff auf die syrische Rebellenhochburg Duma hat Russland die USA davor gewarnt, diese als "Vorwand für einen Militäreinsatz" in Syrien zu nutzen. Eine Militärintervention "unter erfundenen Vorwänden" in einem Land, wo sich "auf Bitten der legitimen syrischen Regierung russische Soldaten aufhalten", wäre "inakzeptabel und könnte schwerste Konsequenzen haben", erklärte das russische Außenministerium am Sonntag.
Nach Angaben syrischer Rettungskräfte waren bei einem Angriff mit giftigem Chlorgas am Samstagabend fast 50 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. US-Präsident Donald Trump verurteilte den "sinnlosen Chemieangriff" und warnte, die Verantwortlichen müssten einen "hohen Preis" dafür bezahlen. Dem Iran und Russland wies er eine Mitverantwortung zu, da sie den syrischen Machthaber Baschar al-Assad unterstützten.
Der Iran wies die Berichte über den Chemiewaffenangriff als "Verschwörung" gegen den mit Teheran verbündeten syrischen Machthaber Assad zurück. Derartige Vorwürfe "der Amerikaner und einiger westlicher Länder" stellten eine Verschwörung gegen die syrische Regierung und das syrische Volk dar und sollten offenbar als Vorwand für einen Militäreinsatz dienen, erklärte das Außenministerium in Teheran am Sonntag.
Der iranische Außenamtssprecher Bahram Ghassemi erklärte, es wäre unlogisch, wenn die syrische Armee Chemiewaffen einsetzen würde, obwohl sie bereits "die Oberhand über die Terroristen" in der einstigen Rebellenhochburg Ost-Ghuta habe. Die syrische Regierung hatte die Vorwürfe bereits am Samstagabend zurückgewiesen und erklärte, angesichts ihrer militärischen Erfolge in der einstigen Rebellenregion Ost-Ghuta habe sie den Einsatz "irgendwelcher chemischer Substanzen" gar nicht nötig.
(F. Schulze--BTZ)