Tödliche Unfälle und hohe Lawinengefahr durch Schneefall in Bayern
Starke Schneefälle haben in Bayern am Wochenende zu tödlichen Unfällen, Staus und Beeinträchtigungen im Flug- und Bahnverkehr geführt. Nach dem Tod einer Skifahrerin in Oberbayern durch eine Lawine rief der Lawinenwarndienst Bayern am Sonntag die zweithöchste Warnstufe aus. Der Deutsche Wetterdienst erwartete, dass sich die Schneefälle im Alpengebiet bis in den Montag hinein fortsetzen.
Am Samstag war eine junge Frau bei einer Skitour auf dem Teisenberg in Oberbayern von einer Lawine erfasst und getötet worden. Ihre fünf Begleiter blieben unversehrt und setzten einen Notruf ab. Die alarmierten Rettungskräfte konnten die Frau nach Polizeiangaben zwar schnell finden, ihre Wiederbelebungsversuche blieben aber erfolglos.
"Es herrscht große Lawinengefahr in den bayerischen Alpen", erklärte der Lawinenwarndienst Bayern am Sonntag. "Das Hauptproblem stellt die enorme Auflast des Neuschnees auf die instabile Altschneedecke dar." Lawinen großen Ausmaßes könnten sich von selbst lösen. Skifahrer wurden gewarnt, Triebschneeansammlungen zu meiden, da sie dort "sehr leicht" Lawinen auslösen könnten.
Für die gesamten bayerischen Alpen wurde die Warnstufe 4 ausgerufen, die zweithöchste Stufe der Lawinengefahrenskala. "Ist die Stufe 4 aktiv, muss mit großer Gefahr gerechnet werden", erläuterte der Deutsche Wetterdienst. "Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums kamen besonders in den bayerischen Alpen erhebliche Neuschneemengen zusammen", hieß es in einer Mitteilung vom Sonntag. "Damit steigt dort aber auch das Gefahrenpotential durch Lawinen."
Bereits am Samstag hatte es in Bayern starken Schneefall gegeben. Bei einem vermutlich durch die winterlichen Straßenverhältnisse ausgelösten Verkehrsunfall starb bei Bad Tölz ein 19 Jahre alter Mann. Zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt und ein Mensch leicht verletzt, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim mit.
Am Flughafen München fielen am Samstag rund 130 Flüge aus, etwa 350 Flieger hatten eine Stunde oder mehr Verspätung. Am Sonntag normalisierte sich die Situation nahezu, bis zum Nachmittag wurden nach Angaben einer Flughafensprecherin 15 Flüge gestrichen. Etwa 25 Flüge waren rund eine Stunde verspätet.
Auch die Bahn kämpfte in Bayern mit den Auswirkungen des Winterwetters. Besonders im Regionalverkehr kam es am Sonntag in manchen Regionen zu Zugausfällen und Verzögerungen. Beeinträchtigt waren auch vereinzelte Fernverkehrszüge von und nach Österreich. Ursache für die Einschränkungen waren nach Angaben eines Bahnsprechers vor allem Bäume, die ins Gleis oder auf Oberleitungen gestürzt waren.
Die in Niederbayern verkehrende Waldbahn musste als Folge der starken Schneefälle im Bayerischen Wald ihren Verkehr vollständig einstellen. Am Sonntag verkehrte nur auf einem Streckenabschnitt ein Zug im Pendelverkehr. Auf den Straßen kam es vor allem im Süden Bayerns zu Staus und mehreren Unfällen.
(L. Solowjow--BTZ)