Luxemburgs Großherzog Henri übergibt erste Befugnisse an Sohn Guillaume
Großherzog Henri von Luxemburg hat einen Teil seiner Befugnisse an seinen ältesten Sohn Guillaume übergeben. Der Erbgroßherzog wurde am Dienstag per Dekret zum Lieutenant-Représentant, einem offiziellen Statthalter seines Vaters ernannt. Die Ernennung Guillaumes zum Statthalter ist der erste Schritt einer stufenweise Abdankung des 69-jährigen Großherzogs zugunsten seines 42-jährigen Sohnes. Die Übergangszeit soll ein bis zwei Jahre dauern.
Nach seiner Ernennung legte Guillaume vor dem luxemburgischen Parlament seinen Eid auf die Verfassung ab. Er werde die in der Verfassung verankerten grundlegenden Werte stets "verteidigen" und freue sich auf seinen neuen Lebensabschnitt, sagte der Vater von zwei kleinen Kindern in seiner Ansprache.
Henri, ein begeisterter Sportler, dessen Vermögen auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt wird, ist seit dem 7. Oktober 2000 das Staatsoberhaupt des Großherzogtums Luxemburg. Damals hatte sein Vater Johann nach 36 Jahren Regentschaft abgedankt. Guillaume ist das älteste der fünf Kinder Henris mit Großherzogin Maria Teresa. Im Juni hatte Henri seine schrittweise Abdankung angekündigt. Der zukünftige Großherzog Guillaume ist seit 2012 mit Erbgroßherzogin Stephanie verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne: Charles wurde im Jahr 2020 und François 2023 geboren.
Der luxemburgische Großherzog verkündet in der kleinen konstitutionellen Monarchie mit 660.000 Einwohnern die Gesetze und ist nach Wahlen an der Regierungsbildung beteiligt, hat aber vor allem eine repräsentative Funktion.
S. Sokolow--BTZ