US-Zivilprozess gegen Polanski wegen Vergewaltigungsvorwürfen im kommenden Jahr
Gegen den französisch-polnischen Regisseur Roman Polanski soll im kommenden Jahr in den USA ein Zivilprozess wegen des Vorwurfs beginnen, vor rund 50 Jahren eine Minderjährige vergewaltigt zu haben. Opferanwältin Gloria Allred sagte am Dienstag, das Verfahren gegen den Regisseur von Kinoklassikern wie "Chinatown", "Rosemaries Baby" und "Der Pianist" werde im August 2025 in Los Angeles beginnen. Zu einem Erscheinen vor Gericht kann der 90-jährige Oscar-Preisträger nicht gezwungen werden.
Das mutmaßliche Opfer hatte Polanski im vergangenen Jahr verklagt. Die Frau wirft dem Filmemacher vor, sie 1973 als Minderjährige zum Abendessen in ein Restaurant in Los Angeles ausgeführt zu haben. Er soll ihr dort Tequila gegeben und sie, als ihr daraufhin schwindelig wurde, zu sich nach Hause gefahren und dort vergewaltigt haben.
"Sie hat ihm gesagt: 'Bitte, mach das nicht'", sagte Anwältin Allred zu Journalisten. "Sie gibt an, dass er ihre Bitten ignoriert hat." Polanski habe ihr die Kleider ausgezogen und sie "sexuell angegriffen". Die Frau fordert Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Sie hatte ihre Vorwürfe gegen Polanski bereits 2017 öffentlich gemacht.
Polanski hatte sich 1977 in einem anderen Fall in den USA des Missbrauchs einer Minderjährigen schuldig bekannt. Im folgenden Jahr floh er aus den USA, weil er ein neues Verfahren und eine höhere Strafe fürchtete. Seither kehrte Polanski nicht in die USA zurück.
Derzeit läuft in Paris ein Prozess gegen den Regisseur im Zusammenhang mit Vorwürfen der sexuellen Gewalt. Die britische Schauspielerin Charlotte Lewis hat ihn wegen Verleumdung verklagt, weil er ihr eine "gemeine Lüge" vorgeworfen hatte. Im Hintergrund steht der Vorwurf der Schauspielerin, Polanski habe sie als Minderjährige 1982 sexuell missbraucht. Der einst gefeierte Star-Regisseur ist wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen in den vergangenen Jahren in Verruf geraten.
D. Fjodorow--BTZ