Britischer König Charles III. an Krebs erkrankt
Der britische König Charles III. ist an Krebs erkrankt. Wie der Buckingham-Palast am Montag mitteilte, wurde während des jüngsten Krankenhausaufenthaltes, bei dem sich der Monarch wegen einer gutartigen Vergrößerung der Prostata behandeln ließ, "eine Form von Krebs" festgestellt. Demnach handelt es sich aber nicht um Prostatakrebs. Wegen der Krebsdiagnose seines Vaters kündigte der in den USA lebende Prinz Harry an, nach Großbritannien kommen zu wollen. Der britische Premier Rishi Sunak wünschte dem Monarchen eine "rasche Genesung".
"Seine Majestät hat heute ein Programm regelmäßiger Behandlungen begonnen und die Ärzte haben ihm geraten, während dieser Zeit keine öffentlichen Aufgaben wahrzunehmen", hieß es in der Erklärung des Palasts. Die Staatsgeschäfte werde der 75-Jährige jedoch "wie gewohnt" weiter führen. Im Hinblick auf seine Behandlung sei der König "sehr optimistisch" und freue sich, seine öffentlichen Ämter "so bald wie möglich wieder aufzunehmen", hieß es zudem.
Abgesehen von Verletzungen beim Polo oder beim Skifahren erfreute sich Charles, der im September 2022 nach dem Tod seiner Mutter Elizabeth II. den Thron bestiegen hatte, bislang bester Gesundheit. Bei seinem Klinikaufenthalt im Januar war nach Angaben des Palastes jedoch ein "gesondertes Problem" aufgetaucht. Bei anschließenden Tests sei dann "eine Form von Krebs" festgestellt worden.
Schon mit der Bekanntgabe des Grunds für seinen Krankenhausaufenthalt hatte Charles mit den Gepflogenheiten des britischen Königshauses gebrochen, Informationen zum Gesundheitszustand des Monarchen weitgehend geheim zu halten. Er wollte damit das Bewusstsein für Prostata-Leiden fördern, die bei Männern ab 50 häufig vorkommen.
Auch seine Krebsdiagnose sei nun öffentlich gemacht worden, "um Spekulationen vorzubeugen und in der Hoffnung, dass es das Verständnis der Öffentlichkeit für all diejenigen auf der Welt fördert, die von Krebs betroffen sind", hieß es in der Mitteilung des Palastes.
Der in den USA lebende Prinz Harry kündigte trotz Zerwürfnissen mit der Königsfamilie unmittelbar nach Bekanntwerden der Krebsdiagnose seines Vaters an, nach Großbritannien zu reisen. Harry habe mit dem König gesprochen und werde ihn in den kommenden Tagen besuchen, zitierte die britische Presseagentur PA aus dem Umfeld des Prinzen, der mit seiner Frau Meghan und seinen Kindern in Kalifornien lebt.
Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak wünschte dem Monarchen im Onlinedienst X, vormals Twitter, eine "rasche Genesung". "Ich habe keinen Zweifel daran, dass er in kürzester Zeit wieder voll bei Kräften sein wird, und ich weiß, dass das ganze Land ihm alles Gute wünscht", erklärte er. Auch der Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, wünschte Charles "nur das Beste für seine Genesung".
US-Präsident Joe Biden zeigte sich "besorgt" angesichts der Krebsdiagnose, während der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte, er hoffe, dass Charles "sich schnell und vollständig" erholen werde.
In den vergangenen Wochen war das britische Königshaus infolge mehrerer Krankheitsausfälle personell geschwächt. Parallel zu Charles' Eingriff an der Prostata hatte sich Prinzessin Catherine, die Ehefrau von Prinz William, einer geplanten Bauch-OP unterzogen. Aus diesem Grund ließ auch der Prinz seine öffentlichen Auftritte für mehrere Wochen ruhen. Wie der Palast am Montag mitteilte, wird der 41-Jährige in dieser Woche seine Auftritte wieder aufnehmen.
Durch den Rückzug von Charles, Kate und William hatte Königin Camilla in der Zwischenzeit viele der royalen Auftritte übernommen.
M. Taylor--BTZ