Aachener Karlspreis 2024 geht an Rabbinerkonferenz-Chef Pinchas Goldschmidt
Der Aachener Karlspreis 2024 geht an den Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt und die jüdischen Gemeinschaften in Europa. Wie das Karlspreisdirektorium am Freitag bekannt gab, wird der Präsident der Konferenz der europäischen Rabbiner für sein herausragendes Wirken "für den Frieden, die Selbstbestimmung der Völker und die europäischen Werte" gewürdigt. Auch habe er sich um den interreligiösen Dialog verdient gemacht.
Das Direktorium wolle mit der Auszeichnung ein Signal dafür setzen, "dass jüdisches Leben selbstverständlich zu Europa gehört und in Europa kein Platz für Antisemitismus sein darf", hieß es weiter in der Begründung. Jüdisches Leben sei "ein wichtiger Teil der europäischen Geschichte und Gegenwart – jetzt und in Zukunft".
Goldschmidt ist seit 2011 Präsident der Konferenz der Europäischen Rabbiner. Von 1993 bis 2022 war er Oberrabbiner von Moskau. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verließ er Russland im März 2022. In seiner Heimat war Goldschmidt nach der Auflösung der Sowjetunion und der Gründung der Russischen Föderation zunächst maßgeblich an der Entwicklung kommunaler und politischer Strukturen der freien jüdischen Gemeinde in Russland beteiligt.
Mit dem internationalen Karlspreis zu Aachen werden seit 1950 Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient machten. Zu den prominentesten Preisträgern zählen Papst Franziskus und der französische Präsident Emmanuel Macron. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk.
N. Lebedew--BTZ