Lemke: Bauern brauchen gestärkte Position bei Preisverhandlungen mit Handel
Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat sich zum Auftakt des Agrarkongresses für eine stärkere Verhandlungsposition der Landwirte bei der Preisgestaltung ausgesprochen. Die Bäuerinnen und Bauern müssten mitgenommen werden und bräuchten eine "gestärkte Position in den Preisverhandlungen mit dem Handel", sagte sie am Dienstag in Berlin vor dem Beginn des eintägigen Treffens. Es gehe darum, dass sie ihre Produkte zu einem für sie fairen Preis absetzen könnten.
Lemke sowie Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) haben im Vorfeld der Grünen Woche für Dienstag zu einem ganztägigen Agrarkongress eingeladen. Es geht um "natürlichen Klimaschutz und Klimaanpassung in Partnerschaft mit der Landwirtschaft". Lemke und Özdemir wollen "Lösungsansätze für eine nachhaltige und damit zukunftsfähige Landwirtschaft" präsentieren.
An dem Kongress nehmen unter anderen auch der Präsident des Landesbauernverbands Brandenburg, Henrik Wendorff, die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Xenia Brand, und der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, teil.
Lemke sagte, es gehe um einen konstruktiven Austausch und einen "an der Praxis orientierten Dialog" sowie letztlich um die Zukunft von 260.000 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland. Über die Jahre seien in der Landwirtschaftspolitik falsche Anreize gesetzt worden und es "galt Masse statt Qualität", sagte sie. Das spürten die Landwirtinnen und Landwirte nun "schmerzlich" bei den Boden- und Pachtpreisen.
P. Rasmussen--BTZ