Macron nimmt Schauspielstar Depardieu in Schutz
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den wegen Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfen in der Kritik stehenden Schauspielstar Gérard Depardieu in Schutz genommen. "Es gibt eine Sache, bei der Sie mich nie sehen werden, und das sind Menschenjagden", sagte Macron am Mittwochabend im französischen Fernsehsender France 5. "Ich verabscheue das."
Er sei ein "großer Bewunderer" von Depardieu, der ein "großartiger Schauspieler" sei, sagte Macron weiter. "Er hat Frankreich bekannt gemacht, unsere großen Schriftsteller, unsere großen Persönlichkeiten." Der aus Filmen wie "Die letzte Metro", "Cyrano von Bergerac" und "Asterix und Obelix" bekannte Depardieu mache Frankreich "stolz".
Macron betonte, es gebe "vielleicht Opfer, aber es gibt auch die Unschuldsvermutung". Frankreich dürfe nicht in ein "Zeitalter der Verdächtigung" abrutschten.
Die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak hatte Depardieus Verhalten gegenüber Frauen erst vor wenigen Tagen als "Schande für Frankreich" bezeichnet und seinen Ausschluss aus der Ehrenlegion eingeleitet. Auslöser war ein Dokumentarfilm, in dem der Filmstar zu sehen ist, wie er auf einer Drehreise in Nordkorea zahlreiche vulgäre und sexistische Kommentare macht.
Gegen Depardieu - einen der berühmtesten französischen Schauspieler der Geschichte - läuft bereits seit Ende 2020 in Frankreich ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen. Die Schauspielerin Charlotte Arnould wirft dem Schauspieler vor, sie 2018 in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben.
Vor kurzem zeigte zudem die Schauspielerin Hélène Darras Depardieu wegen sexueller Übergriffe bei Dreharbeiten 2007 an. Eine weitere Anzeige erstattete kürzlich die spanische Journalistin und Autorin Ruth Baza. Zahlreiche weitere Frauen haben Depardieu in der Vergangenheit sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der Schauspieler, der am 27. Dezember 75 Jahre alt wird, weist sämtliche Vorwürfe zurück.
D. Meier--BTZ