Twitter gibt manchen Konten von Medien und Prominenten den blauen Haken zurück
Nachdem Twitter im großen Stil den blauen Verifizierungshaken von Konten nicht zahlender Nutzer entfernt hat, ist er bei einigen Medien und Prominenten wieder aufgetaucht - und das offensichtlich, ohne dass sie etwas dafür getan haben. Twitter-Chef Elon Musk schrieb in dem Onlinedienst, er übernehme persönlich die Kosten für einige Abonnenten. Zu den Prominenten, die wieder das blaue Häkchen hatten, gehörten Bestsellerautor Stephen King, NBA-Spieler LeBron James und auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump.
Auch viele Medien wie etwa die "New York Times" und die Nachrichtenagentur AFP erhielten den blauen Haken zurück, ohne sich für die kostenpflichtige Version angemeldet zu haben.
"Bei meiner Seele, ich habe nicht für Twitter Blue bezahlt", kommentierte US-Rapper Lil Nas X, der ebenfalls das Häkchen zurück erhielt: "Du wirst meinen Zorn zu spüren bekommen, Tesla-Mann!" "Nein heißt Nein, Leute", schrieb die Technologie-Journalistin Kara Swisher auf Twitter. Sie habe das Häkchen ohne ihre Zustimmung bekommen.
Der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman, der in der Vergangenheit über Musk gesagt hatte, dieser habe sich nicht im Griff, äußerte sich am Samstag ebenfalls: "Also ist mein blaues Häkchen wieder aufgetaucht. Ich habe damit nichts zu tun und zahle definitiv nichts." Musk reagierte darauf mit einem Foto, das ein mit Tomatensauce bekleckertes Baby mit einem Lätzchen zeigt, auf dem der blaue Twitter-Haken prangt.
Um mehr Einnahmen zu generieren, hatte Twitter im vergangenen Jahr angekündigt, "Twitter Blue" einzuführen, für das die Nutzer monatlich acht Dollar zahlen müssen. Am Freitag hatte die Onlineplattform dann den blauen Verifizierungshaken von den Konten zahlreicher Nutzer entfernt, die kein Bezahlabo haben. Bislang waren die Konten etwa von Politikern, Prominenten, Journalisten und Organisationen mit dem Haken versehen worden, ohne dass dafür Geld verlangt wurde.
Der Technologie-Milliardär Musk hatte den Kurzbotschaftendienst im vergangenen Oktober für 44 Milliarden Dollar (heute rund 40 Milliarden Euro) übernommen. Im Zuge eines chaotischen Umbaus der Plattform entließ der umstrittene Unternehmer das Twitter-Spitzenmanagement und mehr als zwei Drittel der 7500 Mitarbeiter. Kritikern zufolge haben Hassrede und Falschinformationen auf der Plattform seitdem stark zugenommen. Twitter musste in den vergangenen Monaten immer wieder auch mit technischen Problemen kämpfen und hat viele Werbekunden verloren.
P. Hansen--BTZ