Springer-Chef entschuldigt sich für abwertende Äußerungen über Ostdeutsche
Nach einem Medienbericht über abfällige Äußerungen insbesondere über Ostdeutsche hat sich Springer-Chef Mathias Döpfner entschuldigt. "Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich mit meinen Worten viele gekränkt, verunsichert oder verletzt habe", schrieb Döpfner in einem auf der Homepage der "Bild"-Zeitung veröffentlichten Beitrag. Als Beispiel nannte er den Satz, "die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten." Dies sei verletzend und "wörtlich genommen natürlich Quatsch".
Die Wochenzeitung "Die Zeit" hatte aus internen Dokumenten eine Reihe an Äußerungen Döpfners veröffentlicht. Wegen der Äußerungen über Ostdeutsche forderte der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), die Ablösung Döpfners. Auch eine Reihe ostdeutscher Politiker kritisierte den Springer-Chef scharf. Die Chefredakteurin der im Springer-Verlag erscheinenden "Bild"-Zeitung, Marion Horn, forderte von ihrem Chef eine Entschuldigung.
Döpfner schrieb, "die" Ossis gebe es nicht und selbstverständlich seien sie nicht entweder rechts- oder linksradikal. "Der Ärger darüber, dass in Thüringen und anderswo so viele entweder Linke oder AfD wählen, verleitete mich zur polemischen Übertreibung", erklärte er nun zu seinen Äußerungen. Wenn er wütend oder sehr froh sei, werde sein Handy zum Blitzableiter. Dabei betonte Döpfner, dass die veröffentlichten Nachrichten privat gewesen seien. Er habe sich nicht vorstellen können oder wollen, dass diese Worte weitergegeben werden.
Döpfner ist seit mehr als 20 Jahren Vorstandsvorsitzender des Axel Springer Verlags, außerdem ist er Großaktionär des unter anderem mit Medienmarken wie "Bild" und "Welt" tätigen Konzerns.
L. Pchartschoy--BTZ