Charles III. und Prinz William überraschen Trauernde in der Warteschlange
Der britische König Charles III. und Prinz William haben Trauernden in der kilometerlangen Warteschlange vor der Westminster Hall in London am Samstag einen überraschenden Besuch abgestattet. Der neue britische Monarch und dessen Sohn schüttelten wartenden Bürgern auf der über die Themse führenden Lambeth Brücke die Hände und unterhielten sich mit ihnen.
Vor der Trauerfeier für die Queen und ihrer Beisetzung am Montag nehmen an diesem Wochenende voraussichtlich noch einmal hunderttausende Menschen an ihrem Sarg Abschied. Bereits am Freitag hatten sich kilometerlange Schlangen vor Westminister Hall gebildet. Die Wartezeit betrug teils über 24 Stunden. Zeitweise durften sich keine Trauernden mehr anstellen - die Regierung erklärte, in dem Park am Ende der Schlange sei kein Platz mehr.
Am Freitagabend war es nach der Totenwache von König Charles III. und seinen drei Geschwistern am Sarg in der Westminster Hall zu einem Sicherheitsvorfall gekommen. Ein Mann brach aus der Warteschlange aus und näherte sich dem Sarg mit der aufgebahrten Queen. Polizeiangaben zufolge wurde er festgenommen. Die Live-TV-Übertragung des Abschieds von Elizabeth II. durch die Trauernden wurde während des Vorfalls kurzzeitig unterbrochen.
Bis Montagmorgen 07.30 Uhr bleibt Westminster Hall mit dem aufgebahrten Sarg der Monarchin für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet. Die Behörden rechneten mit einem erneut enormen Andrang am Samstag und Sonntag. Nach Schätzung der Londoner Verkehrsbehörden werden bis Montagmorgen insgesamt 750.000 Menschen der Queen die Aufwartung gemacht haben.
Derweil trafen die ersten Regierungschefs in London ein, die am Montag am Staatsbegräbnis teilnehmen werden. Zu den geladenen Gästen gehören mehr als hundert Königinnen und Könige sowie andere Staatsoberhäupter, Regierungschefs und weitere Würdenträger. Für Deutschland nehmen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender teil. Auch US-Präsident Joe Biden hat sein Kommen zugesagt. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau und seine Frau sind bereits in London und trugen sich am Samstag im Lancaster House ins Kondolenzbuch ein.
A. Walsh--BTZ