Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin 2021 um 14,3 Prozent gesunken
Der Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin ist nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums im vergangenen Jahr gesunken. Die Abgabemenge betrug 2021 rund 601 Tonnen, das war ein Rückgang von 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und von 65 Prozent verglichen mit dem Zeitpunkt des Beginns der Erfassung im Jahr 2011. Das teilte das zum Geschäftsbereich des Ministeriums gehörende Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Montag mit.
Pharmafirmen und Großhändler sind seit 2011 dazu verpflichtet, die Mengen an Antibiotika an das BVL zu melden, die an Tierärzte abgegeben werden. Einen möglichen Grund für die gesunkene Abgabemenge sieht die Behörde im Rückgang der Tierzahlen in der landwirtschaftlichen Haltung, besonders beim Schweinebestand.
Ende vergangenen Jahres hatte das Statistische Bundesamt mit 23,6 Millionen Schweinen den niedrigsten Schweinebestand seit 1996 vermeldet. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe sank im Zehnjahresvergleich um gut 39 Prozent.
Antibiotika werden eingesetzt, um kranke Tiere zu behandeln und damit zu verhindern, dass die Krankheiten auf den Menschen übertragen werden. Dabei ist die Entwicklung und Verbreitung von Antibiotikaresistenzen ein Problem in der Human- sowie in der Veterinärmedizin. Um dem entgegenzuwirken, seien angesichts der grenzüberschreitenden Problematik "neben nationalen auch europäische Vorschriften dringend notwendig", forderte das Landwirtschaftsministerium. Grundsätzlich begrüßte das Ministerium den Rückgang der Abgabezahlen.
I. Johansson--BTZ