44 afrikanische Staaten unterschreiben Freihandelsabkommen CFTA
In Ruandas Hauptstadt Kigali haben 44 afrikanische Staaten eine Vereinbarung über eine Freihandelszone unterschrieben. Das Abkommen werde "Afrika zu einer der größten Ökonomien der Welt machen", sagte der Kommissionspräsident Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki Mahamat, am Mittwoch. Die CFTA genannte Freihandelszone werde es ermöglichen, gleichberechtigt mit anderen internationalen Wirtschaftsblöcken zu interagieren.
Die CFTA ist gemessen an der Zahl der Mitgliedsländer die größte Freihandelszone der Welt und eine der wichtigsten AU-Projekte für eine größere afrikanische Verflechtung. Die Verhandlungen dauerten zwei Jahre. Die Mitgliedsländer müssen das Abkommen jetzt noch auf nationaler Ebene ratifizieren.
Wichtige Unterzeichner sind afrikanische Wirtschaftsmächte wie Kenia, Marokko, Ägypten, Äthiopien und Algerien. Mit Nigeria und Südafrika fehlen allerdings die beiden leistungsstärksten Volkswirtschaften des Kontinents. Nigerias Präsident Muhammadu Buhari hatte sich mit der Begründung aus dem Abkommen zurückgezogen, er brauche mehr Zeit für Beratungen zu Hause.
AU-Wirtschaftskommissar Albert Muchanga geht dennoch davon aus, dass "Länder mit Bedenken" das Abkommen spätestens beim nächsten Gipfel im Juli in Mauretanien unterzeichnen werden. Sollten alle 55 AU-Mitglieder der CFTA beitreten, entstünde eine Freihandelszone mit einem Gesamt-Bruttoinlandsprodukt von zwei Billionen Euro und einem Markt von 1,2 Milliarden Menschen.
Bisher treiben afrikanische Länder nur 16 Prozent ihres Handels untereinander. Zollabgaben sind nach Angaben der AU bei Exporten innerhalb Afrikas häufig höher als Ausfuhren außerhalb des Kontinents. Kritiker verweisen allerdings auf mangelnde Infrastruktur und bereits bestehende regionale Freihandelszonen.
(N. Nilsson--BTZ)