Frankreich: Massive Streiks bei der Bahn und dem Luftverkehr erwartet
In Frankreich ist bei der Bahn und im Flugverkehr mit massiven Ausfällen und Verspätungen zu rechnen: Wegen eines Lokführer-Streiks am Donnerstag verkehren nur vier von zehn Hochgeschwindigkeitszügen (TGV) und nur einer von vier Intercity-Zügen, wie Bahnchef Guillaume Pepy am Mittwoch in Paris mitteilte. Auch die Fluglotsen legen die Arbeit nieder, am Freitag folgt das Personal bei Air France.
Durch den Ausstand bei der staatlichen Bahngesellschaft SNCF sind am Donnerstag im Großraum Paris voraussichtlich nur 30 Prozent der Verbindungen gewährleistet, wie Pepy sagte. Landesweit dürfte im Schnitt jeder zweite Regionalzug ausfallen. Die französische Verkehrsministerin Elisabeth Borne sprach von "massiven Störungen". Für Donnerstag haben die Gewerkschaften zudem zu Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst aufgerufen. Daran beteiligen sich auch die Fluglotsen. Die Behörde für zivile Luftfahrt rechnet damit, dass rund 30 Prozent der Flüge von und zu den Pariser Flughäfen Charles de Gaulle und Orly sowie von Beauvais nördlich der Hauptstadt gestrichen werden. Am Freitag streiken zudem die Piloten und das Bordpersonal bei Air France für mehr Geld.
Die Ausstände sind der Auftakt einer neuen Streikwelle gegen die Reformen von Präsident Emmanuel Macron. Seine Regierung will unter anderem den beamtenähnlichen Status der Bahnbeschäftigten abschaffen und 120.000 Stellen im öffentlichen Dienst streichen.
Kaum betroffen dürften dagegen die Pariser Metro, die Busse und die Straßenbahnen sein. Die Nahverkehrsgesellschaft RATP erklärte, sie rechne am Donnerstag mit einem "fast normalen" Verkehr. Die Bahngewerkschaften haben dagegen bereits eine Fortsetzung angekündigt: Zwischen Anfang April und Ende Juni wollen sie jeweils an "zwei von fünf Tagen" zum Streik aufrufen.
(D. Fjodorow--BTZ)