RWE macht 2017 Milliardengewinn
Der Energiekonzern RWE hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem Milliardengewinn abgeschlossen. Das Nettoergebnis lag mit 1,9 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahr, wie RWE am Dienstag in Essen mitteilte. 2016 hatte RWE ein Minus von 5,7 Milliarden Euro verbuchen müssen. Als Gründe nannte der Konzern damals unter anderem milliardenschwere Abschreibungen auf Kraftwerke sowie Zahlungen an den staatlichen Fonds für die Entsorgung von Atommüll.
"Wir wollten RWE 2017 strategisch neu positionieren und finanziell konsolidieren", erklärte Konzernchef Rolf Martin Schmitz am Dienstag. "Beides ist uns gelungen." Für die Zukunft wolle der Konzern nun "voll auf unser Kerngeschäft Versorgungssicherheit setzen".
RWE und der Energiekonzern Eon hatten am Wochenende überraschend bekanntgegeben, dass sie den Energiemarkt in Deutschland neu aufteilen wollen: Im Rahmen eines weitreichenden Tauschs von Vermögenswerten und Geschäftsbereichen soll die RWE-Tochter Innogy an Eon gehen.
Eon mit Innogy wäre dann künftig zuständig für die Netze und die Versorgung der Kunden mit Strom und Gas, RWE würde Kraftwerke betreiben und Strom erzeugen. Diesem Plan müssen die Kartellbehörden allerdings noch zustimmen.
Am Dienstagvormittag wollen Schmitz und Eon-Chef Johannes Teyssen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz um 09.00 Uhr in Essen Einzelheiten zu der Transaktion erläutern. Der geplante Deal zwischen den beiden Energieriesen wird nach Unternehmensangaben zum Verlust von "maximal 5000 Arbeitsplätzen" bei Eon führen.
Für 2018 erwartet RWE ein Nettoergebnis in der Bandbreite von 700 Millionen Euro bis zu einer Milliarde Euro. Dieser leichte Rückgang komme "nicht überraschend", erklärte der Konzern. Denn 2018 schlage "der Tiefpunkt der Strompreisentwicklung der vergangenen Jahre durch". Allerdings sei bei den Großhandelspreisen für Strom eine "leichte Entspannung" zu sehen, erklärte Schmitz.
(H. Müller--BTZ)