Elf Pazifik-Anrainer schließen Freihandelsabkommen - ohne USA
Ungeachtet des Ausstiegs der USA haben elf Pazifik-Anrainer eine reduzierte Variante des Freihandelsabkommens TPP geschlossen. Das am Donnerstag in der chilenischen Hauptstadt Santiago unterzeichnete Transpazifische Abkommen CPTPP sieht den Abbau von Zöllen und engere Handelsbeziehungen vor. Die Mitgliedsländer Australien, Kanada, Chile, Japan, Mexiko, Neuseeland, Malaysia, Peru, Singapur, Vietnam und Brunei schaffen damit einen gemeinsamen Markt mit 500 Millionen Einwohnern.
Das Freihandelsabkommen tritt 60 Tage nach Ratifizierung durch mindestens sechs der elf Staaten in Kraft. Chiles Außenminister Heraldo Muñoz sagte, die Unterzeichnung sende eine "bedeutende Nachricht" an den Rest der Welt. "Progressiver Handel ist der Weg in die Zukunft", sagte der kanadische Handelsminister François-Philippe Champagne.
Inhaltlich ist das neue Freihandelsabkommen weitgehend identisch mit seinem gescheiterten Vorgänger TPP, den im Jahr 2016 zwölf Pazifik-Anrainern einschließlich der USA unterzeichnet hatten. Zusammen hätten sie rund 40 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung vereint.
US-Präsident Donald Trump besiegelte aber im Januar 2017 nur wenige Tage nach seinem Amtsantritt den Ausstieg seines Landes aus dem Freihandelsabkommen, das auch als Gegengewicht zu China gedacht war. Trump strebt stattdessen bilaterale Handelsabkommen unter der Losung "America first" (Amerika zuerst) an.
(S. Sokolow--BTZ)