USA: Trump hält an Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte fest
US-Präsident Donald Trump hat seine umstrittene Ankündigung, hohe Strafzölle auf Stahl und Aluminium zu verhängen, noch einmal bekräftigt. "Wir sind bei fast allen Handelsverträgen auf der Verliererseite", schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Unsere Freunde und Feinde haben die USA jahrelang übervorteilt. Unsere Stahl- und Aluminiumindustrie ist tot. Entschuldigung, es ist Zeit das zu ändern."
Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro sagte, es werde keine Ausnahmen für bestimmte Länder geben. Sobald ein Land von den geplanten Strafzöllen ausgenommen werde, "musst du für das nächste eine Ausnahme machen, und das wird eine Rutschbahn", sagte Navarro im US-Sender CNN. Ausnahmen "von Fall zu Fall" dagegen seien denkbar. Handelsminister Wilbur Ross sagte im Sender ABC, die Zölle würden wohl diese Woche in Kraft treten. Er spielte die Folgen von Gegenzöllen herunter: "Sicherlich wird es einige Gegenmaßnahmen geben, aber das Ausmaß ist eher unbedeutend."
Die Europäer etwa hätten gedroht, US-Produkte im Wert von drei Milliarden Dollar mit Strafzöllen zu belegen - das sei "ein kleiner, kleiner Anteil von einem Prozent" der US-Wirtschaft, sagte Ross. Ein einzelnes Unternehmen könne "für eine kurze Zeit" betroffen sein von den Gegenmaßnahmen, aber "insgesamt wird das nicht viel mehr als ein Rundungsfehler sein".
Trump hatte am Donnerstag angekündigt, bei Stahl-Importen 25 Prozent aufzuschlagen und bei Aluminium zehn Prozent. Trump will damit US-Unternehmen vor Konkurrenz schützen und so neue Jobs schaffen. Handelspartner reagierten verärgert und drohten mit Gegenmaßnahmen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker etwa stellte Strafzölle auf US-Produkte wie Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder oder Levis-Jeans in Aussicht. Der US-Präsident drohte daraufhin am Samstag mit Sonderabgaben auf europäische Autos.
(I. Johansson--BTZ)