Freistaat Bayern hofft auf einen Airbus-Umbau ohne Kündigungen
Die Bayerische Staatsregierung hofft im Zusammenhang mit dem angekündigten Umbau beim Luftfahrtkonzern Airbus, dass es nicht zu einem großangelegten Stellenabbau kommen wird. "Es handelt sich hier bisher nur um eine Schätzung", sagte die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG nach einem Gespräch mit Airbusmanagern. Der Abbau von 3600 Stellen sei "ein Worst-Case-Szenario", erklärte die ehemalige Bundesagrarministerin.
Am Freitag hatte die französische Wirtschaftszeitung "Challenges" berichtet, dass Airbus die Streichung oder Verlegung von 3600 Stellen plant. Von der Umstrukturierung wären insbesondere Produktionsstandorte der Flugzeugtypen A380 und A400M - darunter auch mehrere deutsche Fabriken - betroffen, hieß es. Der Konzern wollte die Zahlen zunächst nicht kommentieren.
Es handele sich lediglich um "eine Schätzung, wie viele Mitarbeiter es europaweit rein theoretisch im schlimmsten Fall treffen könnte", sagte Aigner nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) in einem Interview. Sie gehe davon aus, dass das Unternehmen einen möglichen Stellenabbau ohne Kündigungen umsetzen wolle.
Nach Informationen der IG Metall könnten in Augsburg 300 Stellen in der Produktion des Militärflugzeugs A400M vom Umbau bei Airbus betroffen sein. Es sei allerdings bislang nur wenig bekannt darüber, was Airbus wirklich vorhabe, sagte der Augsburger IG-Metall-Chef Michael Leppek der "Augsburger Allgemeinen".
Nach Informationen der "Challenges" will der europäische Flugzeugbauer am Mittwoch mit den Gewerkschaften sprechen und den Kürzungsplan vorstellen. Eine endgültige Entscheidung über die Streichungen und Verlegungen der Arbeitsplätze wird nicht vor April erwartet. Airbus hat im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 2,87 Milliarden Euro gemacht. Der Militärtransporter A400M und der Riesen-Airbus A380 blieben aber die Sorgenkinder des Konzerns.
(L. Pchartschoy--BTZ)