DIHK: US-Strafzölle kosten deutsche Wirtschaft Millionen
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle haben nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) erhebliche Auswirkungen auf deutsche Unternehmen. Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium "kosten die deutsche Wirtschaft Millionen", erklärte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Freitag. "Die Zölle erschweren den Marktzugang in die USA", kritisierte Wansleben. Zugleich führten sie letztlich aber auch zu höheren Preisen beim US-Verbraucher.
Trump hatte die Zölle, die in der kommenden Woche verhängt werden sollen, am Donnerstag angekündigt und damit Sorgen vor einem Handelskrieg geschürt. Die EU kündigte umgehend eine "entschlossene" Reaktion an. Trump will mit den protektionistischen Maßnahmen die inländische Produktion stützen - es sei "schändlich", dass die heimische Branche über Jahrzehnte hinweg durch die ausländische Konkurrenz beschädigt worden sei, erklärte der US-Präsident zur Begründung.
Bei deutschen Unternehmen führe die Entscheidung zu "erheblicher" Verunsicherung, erklärte Wansleben. "Gerade die hoch-internationalisierte deutsche Wirtschaft ist auf offene Märkte und ein funktionierendes Welthandelssystem angewiesen". Der Hang zu Protektionismus sei "schädlich für den Welthandel".
Die EU solle nun gemeinsam mit internationalen Partnern bei der Welthandelsorganisation (WTO) und mit eigenen Maßnahmen "mit Augenmaß" gegen die US-Entscheidung vorgehen, forderte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Zugleich müsse der Gesprächskanal nach Washington offen gehalten werden.
(I. Johansson--BTZ)