Post legt Angebot für höhere Löhne vor - Verdi will Mitglieder befragen
In den Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi hat die Deutsche Post am Mittwoch ein Angebot für Lohnerhöhungen vorgelegt. Demnach würden die rund 130.000 Tarifbeschäftigten des Konzerns zum 1. Oktober dieses Jahres drei Prozent mehr Geld bekommen, ein Jahr später sollen die Löhne um weitere 2,1 Prozent steigen. Zusätzlich soll es eine Einmalzahlung von 250 Euro im April geben.
Außerdem könnten Tarifbeschäftigte "erstmalig" zwischen einer Auszahlung der vereinbarten Tariferhöhungen oder deren Umwandlung in zusätzliche freie Zeit wählen, erklärte die Post. Das Unternehmen sprach von einem "umfangreichen Angebot", das an die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit des Unternehmens gehe.
Verdi bezeichnete das Angebot hingegen als "schwierig". Zwar enthalte es Elemente zu allen Forderungen der Gewerkschaft, bleibe aber zugleich hinter den Erwartungen zurück. Dies betreffe vor allem den zweiten linearen Erhöhungsschritt von 2,1 Prozent im Jahr 2019. "Deshalb hat unsere Tarifkommission entschieden, eine Mitgliederbefragung über die Annahme des Angebotes durchzuführen", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis.
Die Gewerkschaft, die zuletzt mit Warnstreiks in mehreren Bundesländern den Druck auf die Post erhöht hatte, war mit der Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Verhandlungen gegangen. Außerdem will Verdi erreichen, dass für die rund 32.000 Beamten des früheren Staatsunternehmens die sogenannte Postzulage fortgeschrieben wird. Auch hierzu legte die Post nun ein Angebot vor: Die Zulage soll demnach für die Laufzeit des Tarifvertrages bis Ende Mai 2020 weiter gezahlt werden.
(A. Lefebvre--BTZ)