EU: EFSA bestätigt Gefahr von Insektengiften für Bienenbestände
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Gefahr von Neonikotinoiden für Honig- und Wildbienen in einer neuen Risikobewertung bestätigt. "Die meisten Anwendungen neonikotinoider Pestizide stellen ein Risiko für Wild- und Honigbienen dar", erklärte die EFSA am Mittwoch. Die Nutzung dieser Insektengifte in der Landwirtschaft unterliegt bereits strengen Auflagen und könnte nun noch weiter eingeschränkt werden.
Die EFSA mit Sitz im italienischen Parma bestätigte eine frühere Einschätzung: 2013 kam eine erste Studie zu dem Ergebnis, dass Neonikotinoide - namentlich die Insektizide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam, die etwa zur Behandlung von Saatgut verwendet werden - erhebliche Risiken für Honigbienenvölker darstellen. Aufgrund mangelnder Daten konnte die Risikobewertung insbesondere für Wildbienen damals nicht abgeschlossen werden.
Dennoch schränkte die EU-Kommission die Nutzung von Neonikotinoiden erheblich ein. Nur in Gewächshäusern und bei ausgewählten Nutzpflanzen wie Wintergetreide dürfen die Insektengifte weiterhin zum Einsatz kommen.
Die neuen Erkenntnisse würden nun der Europäischen Kommission und den Mitgliedsstaaten vorgelegt, "die über eventuelle Ergänzungen zu den gegenwärtigen Beschränkungen der Nutzung dieser Pestizide beraten werden", erklärte die EFSA. Die Bundesregierung hatte angekündigt, für eine Neubewertung von Neonikotinoiden die Ergebnisse der EFSA abzuwarten. "Sollte sich die Schädlichkeit dieser Stoffe bestätigen", müsse ihre Verwendung verboten werden, sagte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) Anfang Dezember.
(L. Pchartschoy--BTZ)