China übernimmt Kontrolle über Versicherungskonzern Anbang
Der drittgrößte chinesische Versicherungskonzern Anbang ist am Freitag unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Die für Versicherungen zuständige Aufsichtsbehörde teilte mit, sie übernehme ab sofort für ein Jahr die Kontrolle, das Unternehmen werde aber nicht verstaatlicht. Gegen den ehemaligen Chef des Versicherungskonzerns, Wu Xiaohui, werde wegen "Wirtschaftsverbrechen" ermittelt. Anbang habe die Vorschriften für Versicherungen verletzt, indem es seine Fähigkeit zur Schuldenrückzahlung "erheblich" geschwächt habe.
Die Regierung in Peking hat ihren Kampf gegen Korruption und übermäßig verschuldete Unternehmen verschärft. An Anbang erging bereits im vergangenen Sommer die Aufforderung, sich von seinen teuren Auslandsinvestitionen zu trennen.
Der Konzern, im Jahr 2004 gegründet, entwickelte sich in wenigen Jahren vom einfachen Immobilienversicherer zu einem Finanzkoloss, der massiv im Ausland investierte. International bekannt wurde Anbang 2014 durch den Erwerb des berühmten Waldorf Astoria Hotels in New York für die Rekordsumme von 1,95 Milliarden Dollar (1,74 Milliarden Euro).
(P. Hansen--BTZ)