Post: Verdi geht im Tarifstreit in die Vollen - Warnstreiks in fünf Bundesländern
Mit Warnstreiks in fünf Bundesländern hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post den Druck erhöht. Die Gewerkschaft rief am Donnerstag in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Schleswig-Holstein zu "gezielten Warnstreikmaßnahmen" bei der Postzustellung auf. Die von der Post "angedachte Nullrunde für dieses Jahr ist für uns vollkommen inakzeptabel", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis.
Nach Angaben der Gewerkschaft versammelten sich am Vormittag rund 1500 Beschäftigte in Köln, Dortmund, München, Nürnberg, Plattling, Kaiserslautern und Neumünster zu Kundgebungen. Die Warnstreiks sollten dabei "im Bereich der Zustellung" stattfinden. Zuvor war die dritte Verhandlungsrunde zwischen den Tarifparteien ergebnislos zu Ende gegangen. Verdi fordert für die 130.000 Tarifbeschäftigten der Post sechs Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem fordert die Gewerkschaft bei den Arbeitszeiten - die zuletzt auch den Tarifkonflikt in der Metallbranche bestimmt hatten - Zugeständnisse: Demnach sollen Beschäftigten die Wahl haben, einen Teil der Lohnerhöhung in Freizeit umzuwandeln. Für die rund 32.000 Beamten des früheren Staatsunternehmens will Verdi zudem durchsetzen, dass die sogenannte Postzulage fortgeschrieben wird.
Die Post hat laut Verdi bislang kein Angebot auf den Tisch gelegt. In der letzten Verhandlungsrunde am Montag und Dienstag habe es das Unternehmen abgelehnt, eine lineare Entgelterhöhung für 2018 zu vereinbaren. Auch am Freitag soll es nach Angaben der Gewerkschaft gezielte Warnstreikmaßnahmen geben.
(O. Karlsson--BTZ)