Industrieproduktion zieht im September an
Deutschlands Industrieproduktion hat im September zugelegt: Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, stieg die Produktion im Vergleich zum Vormonat August um 2,0 Prozent. Im gesamten produzierenden Gewerbe, also inklusive Enegieerzeugung und Baugewerbe, betrug der Anstieg 1,6 Prozent.
In der größten Branche des verarbeitenden Gewerbes - der Automobilindustrie - legte die Produktion nach einem deutlichen Rückgang um mehr als zehn Prozent im August nun um 10,0 Prozent zu. Sie liegt nach Angaben des Bundesamtes aber noch knapp 15 Prozent unter dem Wert des Vorkrisenmonats Februar.
Das verarbeitenden Gewerbe ist seit Monaten von der Corona-Krise beeinflusst. Im Vergleich zu Februar war die Produktion insgesamt im September 2020 saison- und kalenderbereinigt noch 8,4 Prozent niedriger. Gegenüber dem Vorjahresmonat August 2019 betrug das Minus 7,3 Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, das produzierende Gewerbe kämpfe sich "Schritt um Schritt zurück". Ausschlaggebend für das Plus in der Industrie im September sei "die Erholung der Produktion im Kfz-Bereich". Die Auftragseingänge und das Geschäftsklima sprächen "für die Fortsetzung des Erholungsprozesses, auch wenn dieser Pfad angesichts des Pandemiegeschehens noch steiniger wird".
Das Münchener Ifo-Institut erklärte unterdessen, die Produktionserwartungen der deutschen Industrie für die kommenden Monate hätten sich laut der jüngsten Konjunkturumfrage der Wirtschaftsforscher "etwas eingetrübt". Sie fielen im Oktober demnach auf einen Wert von 17,4 Punkten, nach 20,0 im September. Zuvor waren sie monatelang angestiegen.
"Die Industrie fährt das Tempo etwas herunter", erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Generell plane jedoch eine Mehrzahl der Branchen ihre Produktion auszuweiten. Inwieweit die aktuellen Lockdown-Maßnahmen auf die Industrie durchschlagen werden, bleibe abzuwarten.
(I. Johansson--BTZ)