Lokführergewerkschaft warnt vor massiven Zugausfällen im Güterverkehr
Der Fachkräftemangel bei der Bahn wird nach Einschätzung der Lokführergewerkschaft GDL schon bald zu großen Problemen für die Kunden führen. "Das Problem der personalbedingten Zugausfälle wird sich in diesem Jahr deutlich verschärfen – nicht nur im Personenverkehr, sondern auch im Güterverkehr", warnte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG - in einem aktuellen Interview.
Es sei "mittlerweile völlig normal, dass voll beladene Güterzüge über 24 Stunden auf Nebengleisen abgestellt werden und auf jemanden warten, der die Lok bedienen kann". Weselsky zufolge fehlen bei der Bahn mindestens 1200 Lokführer. Allein DB Cargo suche derzeit mehr als 400. "Die Zahlen müssen ständig nach oben korrigiert werden, auch weil seit dem 1. Januar die Wochenarbeitszeit von 39 auf 38 Stunden gesunken ist", sagte er.
Der demografische Wandel verschärfe das Problem weiter. "Wir haben eine dramatische Überalterung des Personals", so Weselsky. "Das Durchschnittsalter der Lokführer liegt bei fast 50 Jahren. Wenn bald die rentennahen Jahrgänge aussteigen, brauchen wir tausende neuer Leute, allein um die Abgänge zu kompensieren."
(A. Lefebvre--BTZ)