Baukindergeld könnte jährlich über 200.000 Familien zugute kommen
Das von Union und SPD bei den Koalitionsverhandlungen vereinbarte Baukindergeld könnte einem Medienbericht zufolge über 200.000 Familien jährlich zugute kommen. Wie BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) unter Berufung auf interne Berechnungen des Finanzministeriums erfuhre, wird mit Anträgen für mehr als 300.000 Kinder gerechnet.
Voraussetzung für die Zulage ist ein zu versteuerndes Jahres-Haushaltseinkommen von maximal 75.000 Euro plus 15.000 Euro Freibetrag pro Kind. Damit würden laut Bundesregierung rund 90 Prozent aller Familien mit Kindern die Leistung beanspruchen dürfen. Der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt kritisierte das geplante Baukindergeld. Für eine Neuauflage gebe es "kein überzeugendes Argument", sagte er nach Informationen von BTZ, in einem Interview. Vor mehr als zehn Jahren habe die Bundesregierung die Eigenheimzulage abgeschafft. Dies sei damals "nicht ohne Grund" erfolgt, denn die Eigenheimzulage habe "vor allem zu erheblichen Mitnahmeeffekten und Steigerungen der Immobilienpreise geführt", sagte Schmidt. Eine ähnliche Entwicklung drohe nun durch das Baukindergeld.
Die mögliche neue große Koalition plant ein Baukindergeld, um die Eigentumsbildung zu fördern. Dieser Zuschuss soll über einen Zeitraum von zehn Jahren in Höhe von 1200 Euro pro Kind und Jahr gezahlt werden. Das Baukindergeld soll besonders jungen Familien helfen und am Einkommen ausgerichtet werden.
(O. Larsen--BTZ)