Spahn will Blutspende-Verbot für homosexuelle Männer nicht lockern
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will das Blutspende-Verbot für homosexuelle Männer auch in der Corona-Pandemie nicht aufheben. In einem Brief an FDP-Abgeordnete, der AFP am Dienstag vorlag, verwies Spahn auf die Risikobewertung des Robert-Koch-Instituts. In dieser Bewertung werden homosexuelle Männer wegen der Gefahr von Infektionsübertragungen wie etwa HIV als Risikogruppe eingestuft. Ihm sei es wichtig, dass der Schutz von Empfängern "an erster Stelle" stehe, schrieb Spahn.
Dabei müsse allerdings "jeder Anschein einer Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität ausgeschlossen werden", schrieb der Minister weiter. Mit Blick auf das Blutspende-Verbot stünden derzeit aber "keine alternativen validen Methoden zur Verfügung". Spahn verwies zudem darauf, dass die Versorgung in Deutschland mit Blutkonserven derzeit gewährleistet sei.
Den Brief richtete Spahn an die FDP-Bundestagsabgeordneten Katrin Helling-Plahr und Jens Brandenburg, die sich bei dem Minister für eine Aufhebung des Verbots stark gemacht hatten.
Das Blutspende-Verbot stammt noch aus der Zeit der Aids-Krise. Homosexuelle Männer dürfen in Deutschland nur dann Blut spenden, wenn sie zwölf Monate lang keinen Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann gehabt haben.
(Y. Rousseau--BTZ)