Restaurants rechnen mit Umsatzrückgang um mindestens 55 Prozent im Gesamtjahr
Auch nach Wiedereröffnung von Restaurants und Cafés in Deutschland beklagen die Betreiber massive Umsatzeinbußen. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes Dehoga berichteten vier von fünf Betrieben, dass sich ihre Umsatzerwartungen nach dem Neustart nicht erfüllt hätten. Die Wirte rechnen demnach mit einem Umsatzrückgang um mindestens 55 Prozent im Gesamtjahr. Dehoga-Präsident Guido Zöllick forderte erneut einen Rettungsfonds mit direkten, nicht rückzahlbaren Finanzhilfen.
Laut Umfrage erzielten 78,3 Prozent der Betriebe in den ersten Tagen nach dem Neustart nur maximal 50 Prozent der sonst üblichen Umsätze. Fast jedes dritte Restaurant (32 Prozent) meldete demnach einen Umsatz zwischen 25 und 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 29 Prozent der Betriebe kommen demnach auf einen Umsatz zwischen zehn und 25 Prozent der Vorjahreswerte. 17 Prozent der Betriebe erzielen laut Umfrage sogar weniger als zehn Prozent der Normalumsätze. Nur bei 22 Prozent der Befragten lagen die Umsatzverluste bei weniger als 50 Prozent.
"Auch wenn die Betriebe wieder Gäste bewirten dürfen, stehen sie aufgrund der geltenden Abstandsgebote und Kontaktbeschränkungen mit dem Rücken zur Wand", erklärte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Die Branche befinde sich in einer "katastrophalen Ausnahmesituation", und das seit fast drei Monaten. Zöllick rief die Politik zum schnellen Handeln auf.
(S. Soerensen--BTZ)