Studie: Wohnort hat großen Einfluss auf Wohlstand im Alter
Der Lebensstandard im Rentenalter hängt stark vom Wohnort ab: Die Kaufkraft der Rente klafft einer Prognos-Studie zufolge je nach Wohnort um bis zu 52 Prozent auseinander. Besonders teuer ist das Leben für Rentner demnach in Bayern, in Baden-Württemberg und in Hessen, preiswert dagegen meist in Nord- und Ostdeutschland, am günstigsten in Sachsen-Anhalt. Teurere Gegenden müssten aber nicht zwangsläufig unattraktiver sein, erklärte am Dienstag Studienautor Heiko Burret.
Prognos verglich im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft die Lebenshaltungskosten von Rentnern in 401 Kreisen und kreisfreien Städten. Das Institut passte dafür die Gewichtung des allgemeinen Warenkorbs des Statistischen Bundesamtes an das Konsumverhalten von über 65-Jährigen an: Gesundheitsausgaben und Mieten wurden stärker gewichtet als etwa Bildungsausgaben.
Die fünf teuersten Kreise für Rentner sind demnach die Stadt München, der Landkreis München, der Landkreis Starnberg, Frankfurt am Main und der bayerische Landkreis Miesbach. Die günstigsten Wohnorte liegen im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen, im Kyffhäuserkreis in Thüringen, im Vogtlandkreis in Sachsen, im Landkreis Holzminden in Niedersachsen und im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg.
Studienautor Burret erklärte, in teureren Gegenden seien tendenziell auch die Löhne und damit die Renten höher. "Einbußen beim Lebensstandard drohen überall dort, wo die Alterseinkünfte im Verhältnis zum regionalen Preisniveau sehr niedrig ausfallen."
Die Versicherungswirtschaft erklärte, viele Menschen könnten die Lebenshaltungskosten im Alter nur grob abschätzen. Sie bietet einen Online-Lebenskostenplaner auf der Seite 7jahrelaenger.de. Das ist der Name einer Initiative der Versicherer, die das Bewusstsein dafür schärfen soll, dass die Menschen immer älter werden und länger fit bleiben.
(K. Petersen--BTZ)