Bericht: Deutsche Bahn will mithilfe ihrer App vor zu vollen Zügen warnen
Die Deutsche Bahn will einem Medienbericht zufolge bald mithilfe ihrer App vor zu vollen Zügen warnen. Die App Bahn-Navigator und der Internetauftritt der Bahn seien so umprogrammiert worden, dass Nutzer Züge mit einer Auslastung von 50 Prozent und mehr angezeigt bekämen, berichtete der "Spiegel" am Montag unter Berufung auf Konzernkreise. So sollten Fahrgäste die Möglichkeit bekommen, auf weniger frequentierte Verbindungen auszuweichen.
Nehmen die Reservierungen trotz dieses Warnhinweises auf einer bestimmten Verbindung weiter zu, sollen die App und die Buchungsseite dem Bericht zufolge künftig verhindern, dass dieser Zug noch gebucht und reserviert werden kann. Diese Funktion soll demnach in den kommenden Tagen freigeschaltet werden.
Damit hat sich das Bahn-Management dem "Spiegel" zufolge zunächst gegen eine generelle Reservierungspflicht entschieden, die einige Verkehrspolitiker in den vergangenen Wochen gefordert hatten. Wer zum Bahnhof geht, kann demnach aber auch weiterhin in einen vollen Zug einsteigen, für den in der App keine Fahrkarte oder Reservierung mehr gekauft werden kann.
Auch wird es dem Bericht zufolge weiterhin möglich sein, Sitzplätze nebeneinander zu reservieren. Die Verantwortlichen haben sich laut "Spiegel" dagegen entschieden, immer einen Sitzplatz pro Reisenden freizuhalten. Dies hätte es etwa Familien unmöglich gemacht, nebeneinander reservieren zu können.
Mit Maßnahmen wie der App sollen laut "Spiegel" verängstigte Kunden wieder in die Züge gelockt werden, die aus Angst vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus lieber auf Auto umsteigen. Dazu soll dem Bericht zufolge auch das Angebot an Zügen hochgefahren werden.
Selbst auf dem Höhepunkt der Corona-Krise hatte die Bahn ihren Fahrplan kaum ausgedünnt, obwohl die Passagierzahlen einbrachen. Insbesondere wurden Züge an Freitagen und Sonntagen gestrichen, an denen zu normalen Zeiten die höchste Auslastung geherrscht hatte. Dies dürfte dem Bericht zufolge ab kommender Woche wieder zurückgenommen werden.
(S. Soerensen--BTZ)