Sozialverband VdK fordert kräftige Anhebung des Mindestlohns auf 13 Euro
Der Sozialverband VdK fordert eine deutliche Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns, der aktuell bei 9,35 Euro liegt. "Der Mindestlohn muss steigen. Und zwar kräftig auf 13 Euro“, sagte die VdK-Präsidentin Verena Bentele der "Rheinischen Post" vom Donnerstag. Es könne nicht sein, dass genau die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wieder zurückstecken sollten, die gerade als systemrelevant eingestuft würden.
"Bei Kassiererinnen zum Beispiel reicht das Geld kaum bis zum Ende des Monats", sagte Bentele. Der Zeitung zufolge weist der VdK in einem Papier darauf hin, dass der deutsche Mindestlohn im europäischen Vergleich "auf den hinteren Plätzen" liege. "Es dürfte eigentlich nicht sein, dass Menschen neben ihrem Lohn noch auf staatliche Mindestsicherungsleistungen angewiesen sind", heißt es demnach in dem Papier.
Bentele fügte hinzu: "Und wenn sie ein Leben lang hart gearbeitet haben, müssen sie mit einer Rente auskommen, die gerade über der Grundsicherung liegt. Das nehmen wir nicht hin."
Den Mindestlohn gibt es in Deutschland seit 2015, alle zwei Jahre wird er angepasst. Bis Ende Juni muss die aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretern sowie Wissenschaftlern zusammengesetzte Mindestlohnkommission eine Empfehlung aussprechen, ob und in welcher Größenordnung der Mindestlohn zum 1. Januar 2021 steigen soll.
(L. Pchartschoy--BTZ)