Fed verbietet US-Großbank Wells Fargo vorerst weiteres Wachstum
Wegen "anhaltenden Fehlverhaltens" hat die US-Notenbank Federal Reserve der Großbank Wells Fargo vorerst jegliche Vergrößerung untersagt. Die wegen einer Affäre um Millionen fiktiver Konten in Verruf geratene Bank müsse zunächst ihre "Steuerung und Kontrollen ausreichend verbessern", erklärte die Fed am Freitag. Das Finanzinstitut müsse binnen 60 Tage einen Aktionsplan vorlegen.
"Wir können bei keiner Bank weit verbreitetes und anhaltendes Fehlverhalten tolerieren", erklärte die scheidende Fed-Chefin Janet Yellen. Wells Fargo werde "nicht mehr expandieren", bis die Bank in der Lage sei, sich gefahrlos zu vergrößern.
Wells-Fargo-Chef Timothy Sloan sicherte zu, das Finanzinstitut werde "sehr hart" daran arbeiten, die Vorgaben der Fed zu erfüllen. Die Bank will in diesem Jahr unter anderem vier Vorstandsmitglieder austauschen. Außerdem will die Bank ein neues Risikomanagement einführen und sich Fortschritte von unabhängiger Seite bestätigen lassen.
Im September 2016 war bekannt geworden, dass bei der Bank über die Jahre rund 3,5 Millionen falsche Bankkonten oder Kreditrahmen im Namen von Kunden eröffnet wurden, die davon gar nichts wussten. Wegen der Affäre wurde tausenden Mitarbeitern gekündigt, Vorstandschef John Stumpf nahm seinen Hut. Wells Fargo hat bereits eine Strafe von 185 Millionen Dollar gezahlt. Die Affäre hat dem Ruf der Großbank extrem geschadet.
(A. Williams--BTZ)