Johnson&Johnson verkauft umstrittenes Babypulver in Nordamerika nicht mehr
Der Pharmakonzern Johnson&Johnson nimmt in den USA und Kanada ein wegen möglichen Krebsrisikos umstrittenes Babypuder vom Markt. Im Rahmen einer allgemeinen Überprüfung des Produktangebots vor dem Hintergrund der Corona-Krise sei beschlossen worden, das Babypuder ebenso wie rund hundert andere Produkte in Nordamerika nicht mehr zu verkaufen, teilte das US-Unternehmen am Dienstag mit.
In anderen Ländern, in denen die Nachfrage nach dem Babypuder "deutlich höher" sei, solle es aber weiter angeboten werden, kündigte Johnson&Johnson an. Das auf Talk basierende Babypuder wird verdächtigt, Krebs zu verursachen. Gegen den Konzern wurden deshalb in den vergangenen Jahren tausende Klagen bei den Gerichten eingereicht.
Johnson&Johnson hat jedoch stets beteuert, dass dass für das Puder verwendete Talk nicht den krebserzeugenden Stoff Asbest enthalte. In seiner Erklärung vom Dienstag unterstrich der Konzern, dass er weiterhin von der Sicherheit des Produkts "felsenfest überzeugt" sei. Alle bisherigen gerichtlichen Schuldsprüche gegen das Unternehmen wegen des Babypulvers seien später aufgehoben worden, erklärte Johnson&Johnson.
(I. Johansson--BTZ)