Corona-Krise stürzt Japan in die Rezession
Die Corona-Pandemie hat die japanische Wirtschaft in die Rezession gestürzt. Die Wirtschaftsleistung des Landes schrumpfte im ersten Quartal um 0,9 Prozent, wie die Regierung am Montag mitteilte. Bereits im letzten Quartal 2019 hatte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) negativ entwickelt - Ursachen waren damals von Taifunen angerichtete Schäden sowie Steuererhöhungen.
Volkswirtschaftler definieren eine Rezession als den Rückgang des BIP in mindestens zwei aufeinander folgenden Quartalen. Das japanische BIP schrumpfte im ersten Jahresquartal allerdings nicht ganz so deutlich wie von Analysten erwartet. Sie hatten mit einem Minus von 1,1 Prozent gerechnet.
Japan ist von der Pandemie laut den offiziellen Statistiken nicht so hart getroffen worden wie andere Industriestaaten. Verzeichnet wurden bislang rund 16.000 Infektions- und 750 Todesfälle. Ministerpräsident Shinzo Abe hob in der vergangenen Woche den Ausnahmezustand für die meisten Landesteile wieder auf. In der Hauptstadt Tokio und der Wirtschaftsmetropole Osaka blieb er jedoch in Kraft.
Experten rechnen damit, dass die Auswirkungen der Corona-Krise sich in der Bilanz des zweiten Quartals deutlicher zeigen werden. "Wir erwarten, dass das Schlimmste noch kommt", sagte Naoya Oshikubo, Chefökonom beim Finanzdienstleister Sumi Trust.
(I. Johansson--BTZ)