Klöckner begrüßt Zuckerverbot für Baby- und Kleinkindertees
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hat die Zustimmung des Bundesrats zu einer Verordnung begrüßt, wonach zukünftig Zucker in Baby- und Kleinkindertees verboten ist. "Das ist ein wichtiger Schritt für eine gesunde Ernährung unserer Kleinkinder. Denn die Weichen für das Ernährungsverhalten werden früh gestellt, die ersten 1000 Tage sind entscheidend", erklärte Klöckner am Freitag in Berlin. Der Konsum gezuckerter Getränke von Anfang an erhöhe die Gefahr von Karies oder Fettleibigkeit.
Die von Klöckner angestoßene Regelung sieht ein Verbot des Zusatzes von Zucker, Honig, Fruchtsaft und -nektar oder Malzextraken zu Säuglings- oder Kleinkindertees vor. Hersteller müssen künftig einen Hinweis geben, dass Käufer bei der Zubereitung oder vor der Verabreichung auf Zucker und andere Süßungsmittel verzichten sollen.
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch bezeichnete Klöckners Verordnung dagegen als "Ablenkungsmanöver" und warf der Ministerin Versagen im Kampf gegen Fettleibigkeit vor. "Ihre freiwilligen Verabredungen mit der Industrie funktionieren hinten und vorne nicht, und jetzt versucht sie, ihr politisches Scheitern mit dem Verbot von gesüßten Babytees zu überdecken - ein Nischenprodukt, das im Einzelhandel ohnehin kaum mehr eine Rolle spielt", erklärte Oliver Huizinga von Foodwatch.
Stattdessen müsse die an Kinder gerichtete Werbung für unausgewogene Lebensmittel gesetzlich untersagt werden. Nötig seien zudem eine verpflichtende Nutriscore-Ampel auf allen Produkten und eine Limo-Steuer.
(C. Fournier--BTZ)