US-Notenbankchef: Corona-Hilfen kostspielig, aber das Risiko wert
US-Notenbankchef Jerome Powell hält die Corona-Hilfen Washingtons für kostspielig, aber das Risiko wert, wenn sie dafür noch schlimmere wirtschaftliche Schäden verhindern. Neben den bereits vom US-Kongress genehmigten knapp drei Billionen Dollar könnten noch weitere Schritte erforderlich sein, sagte Powell am Mittwoch in einer Rede in Washington.
"Zusätzliche fiskalische Unterstützung könnte kostspielig sein, aber sie ist es wert, wenn sie dazu beiträgt, langfristige wirtschaftliche Schäden zu vermeiden und uns eine stärkere Erholung ermöglicht", sagte der Chef der Federal Reserve (Fed). Die Corona-Beschränkungen könnten der US-Wirtschaft "bleibenden Schaden" zufügen. Die Fed werde ihre "Instrumente weiterhin in vollem Umfang nutzen, bis die Krise vorüber ist und die wirtschaftliche Erholung in vollem Gange ist".
Powell betonte jedoch, dass seine Behörde nur "Kreditvergabe-, nicht aber Ausgabenbefugnisse" habe. Er deutete erneut an, dass der US-Kongress nicht zögern sollte, mehr Wege zu finden, um die Wirtschaft gegen die längerfristigen, durch die Pandemie ausgelösten Probleme abzusichern.
Trotz der derzeitigen Krise äußerte Powell, dass sich die US-Wirtschaft "substanziell" erholen werde, sobald die Virusausbreitung eingedämmt ist. Zwar werde die Erholung wohl langsamer als gewünscht vonstatten gehen, aber die Arbeitslosigkeit sollte drastisch sinken und "die Wirtschaft sollte sich im Wesentlichen erholen, sobald das Virus unter Kontrolle ist", sagte Powell. Die Arbeitslosenzahlen waren im April wegen der Corona-Krise auf 14,7 Prozent angestiegen - und damit auf den höchsten Stand seit der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre.
(A. Williams--BTZ)