Wirtschaftsverbände fordern beispiellose Hilfen für europäische Wirtschaft
Wirtschaftsverbände aus Deutschland, Frankreich und Italien fordern in einer gemeinsamen Erklärung staatliche Hilfen in beispiellosem Ausmaß zur Bewältigung der Corona-Krise. Die Wirtschaft brauche ein "in Friedenszeiten bisher unbekanntes Maß an öffentlicher Unterstützung", heißt es in der Erklärung, aus welcher die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") in ihrer Dienstagsausgabe vorab zitiert.
Die Pandemie werde "beispiellose asymmetrische Schäden" für Wirtschaft und Gesellschaft verursachen, heißt es der Zeitung zufolge in der Erklärung. Die Krise sei ein "gewaltiger, unerwarteter und tragischer Schlag für das öffentliche Leben, die Gesundheit, das soziale Wohlergehen und die Konjunktur". Deshalb müsse die Reaktion der EU "das bisher bekannte Maß sprengen".
Unterschrieben wurde der Appell laut "SZ" von den Präsidenten der drei größten Unternehmensorganisationen in der EU: Dieter Kempf vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Geoffroy Roux de Bézieux vom französischen Verband Medef und Vincenzo Boccia vom italienischen Verband Confindustria.
Die Verbandspräsidenten fordern der Zeitung zufolge unter anderem eine Ausstattung des geplanten EU-Wiederaufbaufonds "in angemessener Höhe" und eine Erhöhung der öffentlichen Investitionen.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich bereits im April auf ein Rettungspaket von 500 Milliarden Euro zur Unterstützung von Unternehmen und Arbeitnehmern geeinigt. Geplant ist zudem der Wiederaufbaufonds für die Zeit nach der Corona-Krise. Er soll ein Volumen von mindestens einer Billion Euro haben.
(P. Hansen--BTZ)