Deutsche Arbeitsagenturen rechnen mit massiver Arbeitslosigkeit
Die Arbeitsagenturen in Deutschland erwarten in den kommenden Monaten eine stark steigende Arbeitslosigkeit. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Arbeitsmarktbarometer, stürzte im April gegenüber dem Vormonat um 6,8 Punkte auf 93,5 Punkte ab - das ist der niedrigste Wert seit Bestehen. Der Rückgang sei "beispiellos", erklärte das IAB nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview.
Zwar werde die Kurzarbeit viele Jobs retten, sagte IAB-Experte Enzo Weber. Da Kurzarbeit alleine aber nicht reiche, sei es außerordentlich wichtig, Konjunkturimpulse zu setzen und Neueinstellungen zu unterstützen und so eine Verfestigung von Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: einer zur Vorhersage der Arbeitslosenzahlen in den nächsten drei Monate und einer zur Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Die Daten basieren auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung. (D. Meier--BTZ)