Spritpreise sinken nicht so stark wie Ölpreise - auch weil alle Tankstellen weiter öffnen
Trotz des Ölpreis-Absturzes sind die Spritpreise für Autofahrer in Deutschland nicht im gleichen Maße gesunken - wofür nach Angaben des Mineralölwirtschaftschaftsverbands (MWV) auch die Einstufung der Tankstellen als kritische Infrastruktur verantwortlich ist. Wegen der Corona-Krise sei der Absatz von Benzin und Diesel deutlich zurückgegangen, doch die Tankstellen hätten weiter geöffnet und somit auch gleich bleibende Betriebskosten, sagte MWV-Sprecher Alexander von Gersdorff am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Die Betriebskosten würden somit auf weniger Kunden umgelegt.
"Deshalb ist der Preis nicht so weit gesunken", sagte von Gersdorff. Hinzu kommen staatliche Aufschläge auf Sprit an der Tankstelle, darunter die Mineralölsteuer und die Mehrwertsteuer, wie von Gersdorff weiter ausführte. Diese seien unabhängig von der Entwicklung des Ölpreises konstant.
Der Ölpreis ist in den vergangenen Wochen stark gesunken. Am Montag sackte er auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren ab. Wegen der geringen Nachfrage in der Coronavirus-Pandemie kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte WTI weniger als 15 Dollar. Der Preis für die Nordseesorte Brent ging nur leicht auf rund 27 Dollar zurück.
(L. Solowjow--BTZ)