Umfrage: Vor allem Gewerbetreibende können in Corona-Krise Mieten nicht zahlen
In der Corona-Krise haben nach einer Umfrage der Immobilienwirtschaft vor allem Gewerbetreibende Schwierigkeiten, ihre Mieten zu bezahlen. Wie der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) am Freitag mitteilte, stammen laut einer Umfrage unter den Verbandsmitgliedern 70 Prozent der Mietausfälle aus Verträgen mit dem Einzelhandel, Gastronomie und dem Hotelbereich. "Hier ist in besonderem Maße staatliche Hilfe für Gewerbemieter und Vermieter erforderlich, etwa durch Ausfallbürgschaften für gestundete Mieten", erklärte BFW-Präsident Andreas Ibel.
Die Auswertung der bundesweiten Umfrage umfasst den Angaben zufolge 230.000 Mietverhältnisse im Wohnsegment und 16.000 Mietverhältnisse im Gewerbebereich. Demnach haben bundesweit 19 Prozent der befragten Immobilienunternehmen Mietausfälle im Gewerbebereich. In Bayern berichteten 28 Prozent der befragten Unternehmen von ausbleibenden Zahlungen von Gewerbemieten, in Berlin 20 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 15 Prozent.
"Was wir jetzt brauchen, ist ein Bündel an unterschiedlichen, passgenauen Maßnahmen, die gemeinsame Perspektiven für Mieter und Vermieter aufzeigen", forderte Ibel. Dies gelte insbesondere für die von den Corona-Einschränkungen besonders betroffenen Bereiche Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie. Hier seien nicht nur Soforthilfen, sondern auch längerfristige Maßnahmen für einen nachhaltigen Wiederaufbau gefragt. "Ausfallbürgschaften für gestundete Mieten können dabei Sicherheit für Mieter und Vermieter schaffen."
(B. Semjonow--BTZ)