Wirtschaft in Süddeutschland leidet besonders unter Corona-Krise
Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft in Bayern und Baden-Württemberg nach einer neuen Studie des Münchner Ifo-Instituts besonders stark. Durch die massiven Einschränkungen aufgrund der Pandemie büße Baden-Württemberg 57,4 Prozent seiner Wertschöpfung ein, Bayern verliere 56,3 Prozent, zitierte die "Augsburger Allgemeine" (Freitagsausgabe) aus der Studie. Auf dem dritten Platz landete demnach das Saarland mit einem Wertschöpfungsverlust von 54,1 Prozent.
Deutschlandweit rechnen die Forscher laut der Zeitung damit, dass die Wirtschaft aktuell etwas mehr als die Hälfte ihrer Wertschöpfung einbüßt. Dauert der Shutdown zwei Monate, könnte Deutschland nach Ansicht der Ifo-Experten zwischen 15,2 und 17,5 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts verlieren - je nachdem, wie lange es dauert, bis die Wirtschaft sich wieder von der Corona-Krise erholt hat.
In Ländern wie Berlin (46,7 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (47,7 Prozent) seien die direkten Folgen eines Shutdowns dagegen etwas geringer. "Die stark industrialisierten Bundesländer verlieren unmittelbar an Wertschöpfung", sagte Joachim Ragnitz, Mitautor der Studie und stellvertretender Leiter der Ifo-Niederlassung in Dresden, der "Augsburger Allgemeinen". Nach Aufhebung der Einschränkungen würden sie aber schnell zu alter Produktionsstärke zurückfinden. Grundsätzlich werde sich jedoch "kein Bundesland der pandemiebedingten Rezession entziehen können", schreiben die Studienautoren.
(O. Larsen--BTZ)