Bauernverband: Bereits 23.500 Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland angemeldet
Die deutschen Landwirte haben nach Angaben des Bauernverbands trotz der Schwierigkeiten in der Corona-Krise vorerst ausreichend Saisonarbeitskräfte. Von den für April und Mai insgesamt zugelassenen 80.000 Saisonarbeitskräften aus dem Ausland seien bereits mehr als ein Viertel für die Hilfe bei der Ernte in Deutschland angemeldet worden, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). Für die zweite Jahreshälfte warnte er aber vor einer Lücke von 150.000 Kräften.
"Die erste Woche ist ordentlich angelaufen", sagte Rukwied. Auf der Plattform des Bauernverbands hätten sich inzwischen mehr als 1500 Betriebe mit 23.500 Saisonarbeitskräften registriert - 16.500 für April und 7000 für Mai.
"Wir sind erleichtert, dass eine Lösung für die Einreise der Saisonarbeiter gelungen ist. Die Betriebe sind arbeitsfähig", sagte Rukwied zu der Entscheidung der Bundesregierung von Anfang April, die Saisonkräfte unter strengen Auflagen nach Deutschland zu fliegen, um vor allem bei der Spargelernte zu helfen. Die Entwicklung im zweiten Halbjahr sei aber noch völlig offen. "Das hängt von der Entwicklung der Corona-Krise ab."
Über das ganze Jahr würden rund 270.000 Helfer gebraucht, sagte der Präsident des Bauernverbandes. "Bis Ende Mai, vielleicht noch in den Juni, werden wir rund 100.000 Kräfte haben." Dann folge aber der zweite Schwerpunkt bis September und Oktober mit der Obsternte und der Weinlese. "Da reichen die Saisonarbeitskräfte, die jetzt da sind, mit Sicherheit nicht aus. Viele Bauern gehen voll ins Risiko. Derzeit jedenfalls haben wir noch eine Lücke von etwa 150.000 benötigten Kräften."
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)