Regierung erwartet wegen Corona massiven Einbruch des privaten Konsums
Die Bundesregierung erwartet wegen der Corona-Krise Einbrüche bei Konsum und Industrieproduktion in bisher nicht dagewesenem Ausmaß. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums zur wirtschaftlichen Lage im April hervor. Ab der Jahresmitte sei zwar eine wirtschaftliche Erholung zu erwarten, doch gebe es auch hier "große Unwägbarkeiten".
Beim privaten Konsum dürften die aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens demnach im April "einen tiefen Einbruch" zur Folge haben. Dagegen habe es im Februar im Einzelhandel (ohne Kfz) noch einen Zuwachs um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat gegeben, im Jahresvergleich um 2,5 Prozent. Die Neuzulassungen von Pkw durch private Halter gingen demnach im März bereits um 31,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück.
Im produzierenden Gewerbe gab es laut Wirtschaftsministerium im Februar ebenfalls noch einen leichten Zuwachs um 0,3 Prozent. Dies habe nach der vorherigen Schwächephase auf eine Wende hin zu einer konjunkturellen Erholung hingedeutet. Seit Anfang März sei jedoch auch das produzierende Gewerbe "in einer veränderten Welt" und es sei "ein bisher einmaliger Absturz der Industriekonjunktur zu erwarten".
Insgesamt erwartet die Bundesregierung für das erste Quartal 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,9 Prozent und im zweiten Quartal dann ein Minus um 9,8 Prozent - jeweils verglichen mit dem Vorquartal. Trotz der dann wieder erhofften Erholung wird für das Gesamtjahr 2020 mit einem Rückgang des BIP um 4,2 Prozent gerechnet.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)