DGB mahnt zu Vorsicht bei Wiederhochfahren der Wirtschaft
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mahnt zu Vorsicht beim Wiederhochfahren der Wirtschaft in der Corona-Krise. Dies müsse in einer Weise geschehen, die eine neue starke Ausbreitung des Virus vermeide, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Der Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten müsse an erster Stelle stehen.
Körzell sieht trotz der extremen wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Corona-Krise auch Licht am Ende des Tunnels. Er verwies darauf, dass die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für das kommende Jahr eine deutliche Erholung der deutschen Wirtschaft erwarten. "Das macht Hoffnung", sagte der Gewerkschafter.
Laut der am Mittwoch veröffentlichten Prognose der Institute wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland aufs ganze Jahr gesehen um 4,2 Prozent schrumpfen und die Arbeitslosenquote in der Spitze 5,9 Prozent erreichen. Für 2021 sagen die Institute aber ein Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,8 Prozent voraus.
Körzell forderte für die Zeit nach der Krise ein umfassendes Konjunkturprogramm. Ziel müsse sein, die Kaufkraft zu stärken, die Lieferketten vor allem in systemrelevanten Bereichen sicherzustellen "und die sozial-ökologische Transformation unserer Wirtschaft voranzubringen".
(P. Hansen--BTZ)