Bericht: Deutsche Post DHL will 4000 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken
Der Logistikkonzern Deutsche Post DHL will einem Medienbericht zufolge Kurzarbeit für 4000 Mitarbeiter anmelden. Das berichtete die "Wirtschaftswoche" am Mittwoch unter Berufung auf Gewerkschaftskreise. Betroffen seien insbesondere Tochterunternehmen aus der Kontraktlogistiksparte, unter anderem zwei Unternehmen, die logistische Dienstleistungen und erste Produktionsschritte für die Autobauer Ford und Audi anbieten. Auch im Geschäft mit Expresslieferungen in Deutschland und in der Speditionssparte soll demnach Kurzarbeit eingeführt werden.
Der Konzern leidet unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie und der schlechten Auftragslage bei vielen Kunden. Sein Gewinnziel für 2020 nahm der Vorstand zurück. Im Paketgeschäft in Deutschland verzeichnet der Konzern jedoch steigende Volumina. Brief- und Paketzusteller seien von den Maßnahmen bisher nicht betroffen, zitierte die "Wirtschaftswoche" aus Unternehmenskreisen. Im Brief- und Paketbereich arbeitet ein Großteil der rund 190.000 Angestellten in Deutschland.
Die Gewerkschaft Verdi übte Kritik an dem Schritt. "Wir haben den Konzern zu Verhandlungen über eine einheitliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes aufgefordert. Der Vorstand der Deutschen Post DHL hat diese Aufforderungen abschließend abgelehnt", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis der "Wirtschaftswoche". "Die Deutsche Post DHL ist finanziell gut aufgestellt und hat ehrgeizige Gewinnziele. Da ist es völlig inakzeptabel, dass viele Arbeitnehmer nun Sozialhilfe beantragen sollen, weil das Kurzarbeitergeld nicht ausreicht."
(U. Schmidt--BTZ)