DHL hilft Einzelhändlern in der Corona-Krise beim Verkauf übers Internet
Ermutigt durch die Erfahrungen im Kreis Heinsberg bietet die Logistiksparte der Deutschen Post DHL nun Inhabern von in der Corona-Krise geschlossenen Geschäften ihre Hilfe an. DHL Paket startete die Initiative "DHL lokal handeln" zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels, wie das Unternehmen am Dienstag in Bonn mitteilte. Es gibt Geschäftsinhabern Hilfestellung bei der Frage, wie sie ihre Waren an ihre Kunden versenden und ihr Produktangebot online verfügbar machen können.
Mit an Bord der Initiative sind demnach "namhafte E-Commerce-Unternehmen", die ihre Plattformen den Einzelhändlern zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellen. Viele Einzelhändler "wissen ganz einfach nicht, wie leicht es ist, seine Waren im Versandhandel an den Konsumenten zu bringen", sagte der Chef von Post&Paket Deutschland, Tobias Meyer.
Der Verkauf von Produkten über das Internet sei einfach umzusetzen, "dank der Teilnahme und günstigen Konditionen renommierter Plattformbetreiber", erläuterte Meyer. Natürlich müsse das neue Angebot dann auch in der Region beworben werden. Hier stelle die Post ihr Know-How bei der "einfachen und kostengünstigen" Erstellung regionalisierter Mailings zur Verfügung. "Ich bin überzeugt: Die Kunden wollen den lokalen Einzelhandel in der jetzigen Lage unterstützen", betonte Mayer.
Wer mitmachen will, muss sich bei DHL als Geschäftskunde registrieren lassen - das ist den Angaben zufolge schon ab einer Sendungsmenge von 200 Paketen pro Jahr möglich. Geschäftskunden profitierten von günstigeren Paketpreisen und könnten DHL auch mit einer Abholung der Pakete beauftragen, erläuterte das Unternehmen. Über die Möglichkeiten, regional und überregional zu werben, informiere DHL die Einzelhändler auf der eigens eingerichteten Internetseite www.dhl.de/lokal-handeln.
Im Kreis Heinsberg waren zur Karnevalszeit die ersten Corona-Infektionen in Nordrhein-Westfalen aufgetreten. Der Kreis gilt mit der bisher größten Gruppe an Infizierten als "Epizentrum" der Corona-Pandemie in Deutschland. DHL beliefert dort seit Ende März ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen mit Lebensmitteln von Rewe. Die Post sammelt Bestellzettel bei den Haushalten ein, Rewe-Läden stellen die Lieferung zusammen, die Post liefert diese Pakete dann am Folgetag aus. Inzwischen schloss sich auch Edeka dem kontaktlosen Lieferservice in Heinsberg an, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Das Pilotprojekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt und wurde sehr gelobt. Post&Paketchef Meyer hatte angekündigt, das Pilotprojekt bei Erfolg in weitere Gebiete und mit weiteren Partnern auszuweiten.
(A. Walsh--BTZ)