Steigende Ölpreise und Verwirrung nach neuen Trump-Tweets
Neue Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zum Ölstreit zwischen Russland und Saudi-Arabien haben den Ölpreis in die Höhe schnellen lassen, zugleich aber für Verwirrung gesorgt. Trump schrieb am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe mit dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gesprochen, der wiederum mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen habe.
"Ich erwarte und hoffe, dass sie (die Ölproduktion) um 10 Millionen Barrel zurückfahren", schrieb Trump. Die Senkung könne sogar 15 Millionen Barrel betragen, fügte der US-Präsident in einem zweiten Tweet hinzu. "Gute - großartige - Nachrichten für alle." Die Preise für die Rohölsorten Brent und West Texas Intermediate schossen daraufhin um mehr als 30 Prozent in die Höhe.
Allerdings bestritt der Kreml umgehend, dass Putin mit dem saudiarabischen Kronprinzen gesprochen habe. Ein solches Gespräch habe nicht stattgefunden und sei derzeit auch nicht geplant, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax.
Die Streitigkeiten zwischen Moskau und Riad und die geringe Nachfrage wegen der Corona-Pandemie hatten den Ölpreis zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit 18 Jahren fallen lassen. Der niedrige Ölpreis macht den US-Unternehmen stark zu schaffen, weil die Gewinnung von Öl per Fracking vergleichsweise teuer ist. Trump wird am Freitag Vertreter der US-Erdölindustrie treffen.
(Y. Rousseau--BTZ)