Heil fordert allgemeinverbindliche Tarifverträge in Pflege und Einzelhandel
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich angesichts der Corona-Krise für allgemeinverbindliche Tarifverträge in der Pflege und im Einzelhandel ausgesprochen. Die Bundesregierung habe das Gesetz vereinfacht, um einen Tarifvertrag für die ganze Pflegebranche verbindlich erklären zu lassen, sagte Heil am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". "Aber er muss auch zustande kommen, und da sind Gewerkschaft und Arbeitgeber gefragt, diese Konsequenz zu ziehen."
Dies gelte nicht nur für die Pflege, sondern auch für den Einzelhandel, wo die Tarifbindung "ganz lausig" sei. Dabei habe die Corona-Krise gezeigt, dass die Arbeitnehmer im Einzelhandel "systemrelevant" seien.
Langfristig müsse auch der Mindestlohn weiter steigen, sagte Heil. Nach der Corona-Krise müsse Deutschland "als Solidargemeinschaft" Konsequenzen aus der Krise ziehen und "Gesundheit und Pflege besser aufstellen". Gerade in dieser Zeit zeige sich, dass die Leistungsträger "nicht immer die in Anzug und Krawatte, sondern die im Kittel sind, die in der Altenpflege und Krankenpflege arbeiten und sich um die Schwächsten kümmern", sagte Heil.
(F. Dumont--BTZ)